Basketball

Krachende Dunks, irrwitzige Distanzwürfe und eine enorm schnelle Entscheidungsfindung – der Basketballsport vereint Kondition, Koordination und Kognition wie kaum ein anderer Sport. In Deutschland wurde Basketball viele Jahre fast ausschließlich mit Dirk Nowitzki, NBA-Champion 2011 mit den Dallas Mavericks sowie Most Valuable Player (MVP) 2007 und Finals MVP 2007, assoziiert. Nachdem der EM-Titel der deutschen Basketball-Nationalmannschaft 1993 sowie Nowitzkis Erfolge in den 1990er und 2000er Jahren einen regelrechten Basketball-Boom in Deutschland auslösten, nahm dieser im vergangenen Jahrzehnt wieder etwas ab.

Doch dieser Tage scheint die Begeisterung für den Basketballsport – nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Auftritte von Daniel Theis, Maximilian Kleber oder Aushängeschild Dennis Schröder in der US-amerikanischen Profiliga – wieder zu steigen. Während im Seniorenbereich Bezirksoberligist Eintracht Hildesheim eine der wenigen Adressen in der näheren Umgebung ist, hat sich in Föhrste vor etwas mehr als einem Jahr etabliert.

„Wir haben aufgrund der großen Begeisterung für den Basketballsport und der sehr überschaubaren Angebote im Altkreis Alfeld Anfang 2019 die Basketballabteilung des TSV Föhrste ins Leben gerufen“, sagt Abteilungsleiter Jannik Liersch. Der Ursprung der Gruppe gehe jedoch deutlich weiter zurück. „Ich bin 2015 über Freunde von der Universität mit der NBA und dem Basketball in Kontakt gekommen – wir haben zunächst angefangen, an verschiedenen Plätzen ein paar Körbe zu werfen“, beschreibt Liersch. Da sich die Orte, an denen man Basketball spielen könne, jedoch in Grenzen halten, habe dies organisatorische Probleme zur Folge gehabt. „In Alfeld kann man theoretisch am Sportplatz des Gymnasiums spielen – praktisch ist dies aber nicht erlaubt“, sagt der 24-Jährige. Folglich habe die Freundesgruppe oft in Hildesheim gespielt. „Wir haben meistens an der Uni oder im Bereich der Tonkuhle gespielt – viel mehr Möglichkeiten hatten wir nicht“, erinnert sich Liersch.

Im Laufe der Jahre sei die ursprünglich vierköpfige Gruppe auf inzwischen 15 Sportler im Alter von 20-50 Jahren angewachsen. „Die Begeisterung für den Basketball war dermaßen groß, dass ich bei meinem Fußballverein angefragt habe, ob wir nicht eine Basketballabteilung gründen können“, sagt der Initiator. Das sei dann Anfang 2019 geschehen, sodass die ambitionierte Gruppe die Föhrster Halle seither immer montags in den Abendstunden nutzen kann.

„Die Halle in Föhrste ist für uns ein absoluter Glücksfall“, sagen auch Philipp und Lukas Zeck. Zwar würden einerseits die Maße nicht den Anforderungen des Spielbetriebes genügen und andererseits die technische Ausstattung – etwa eine Wurfuhr – fehlen, die Sportanlage in Föhrste sei jedoch hochmodern und biete hervorragende Voraussetzungen. „Es macht einfach Spaß, hier zu spielen – zudem ist Basketball für jeden von uns im Prinzip die Zweitsportart, sodass wir nicht vorhaben, am Wettkampfspielbetrieb teilzunehmen“, sind sich die Sportler einig. Trotzdem würden Basics des Basketballspeils, etwa das Abschließen eines Angriffs in einem kurzen Zeitfenster sowie einfache gruppentaktische Mittel, Bestandteil des Spiels sein und engagiert umgesetzt werden – Niveau und Ehrgeiz seien schlichtweg groß. „Wer hier mitspielen will, muss schon in der Lage sein, eine hohe Pace zu gehen und zudem über eine gewisse Basketballintelligenz verfügen“, betont Liersch.